Montag, 26. Januar 2015

Angriff der königlichen "Luftwuffe"

(Erst mal: den Titel hab ich mir aus dem Internet gemopst...und - ja, es heißt <Luftwuffe>)

Hi,
wie einige von euch wissen, mag ich Hunde sehr gerne. Also hab ich mal was Hündisches zum Zweiten Weltkrieg rausgesucht.
Heutzutage bringen wir Bello und Bonzo <Sitz!>, <Platz!>, <Gib Pfötchen!> und, wahlweise noch <Tanz!> oder <Roll dich!> bei. Alte Damen kriegen nen` Herzinfarkt weil klein Struppi beim Spielen einen Kratzer abgekriegt hat und der genervte Vater muss für die alte Bella ein Treppchen kaufen, damit diese noch aufs Sofa kommt.
Im Zweiten Weltkrieg hat man Hunde auch geschätzt - wenn auch als Kampfhund oder Minensucher. Hundeschulen wurden gegründet, um den Hunden Disziplin und Kampffähigkeiten beizubringen. Eine war die War Dogs Training School. Neben den <normalen>, gekauften Hunden wurde auch das Volk dazu angehalten ihren Vierbeinen vorübergehend <auszuleihen>, um auf dem Schlachtfeld auszuhelfen. In England war das zumindest so. Ich habe die Geschichte einer der drei einzigen Flughunde im Zweiten Weltkrieg herausgesucht: Collie-mix Bling.

Bling wurde als schmächtigster seines Wurfes schlichtweg aufgegeben und landete in einer der englischen Hundeschulen, wo ihn Ausbilder Bailey fand und mitnahm. Er kam auf eine einzigartige Idee: zusammen mit zwei weiteren Hunden sollte Bling Parachutedog werden- also ein Hund, der mit dem Fallschirm aus Flugzeugen springt. Bling und seine Hundefreunde wurden oft stundenlang in der Nähe der durchdrehenden Flugmotoren angebunden, um sich an den Lärm zu gewöhnen. Er lernte den Geruch von Sprengstoff kennen und lernte mit verschiedenen Situationen umzugehen.
Vor dem ersten Sprung am 2. April 1944 wurden die Hunde tagelang nicht gefüttert. Baily glaubte sein Hund würde ihm - ausgestattet mit Fleisch - folgen. Er hatte Recht, der ausgehungerte Hund sprang seinem Herrchen nach - kopfüber aus dem Flieger. Nachdem Bailey gelandet war, rannte er sofort zu seinem Hund und gab im das  Fleisch. Es sollte nur der erste Trainingsflug von vielen sein.

Hier ist ein Parachutedog Video: https://www.youtube.com/watch?v=2xgjYAYJtrE&x-yt-cl=84503534&x-yt-ts=1421914688

Die Tiere wurden weiterhin für den D-Day am 6. Juni 1944 ausgebildet. Aber am eigentlichen Tag war Bling geschockt von der gelben Luft und dem Geräusch schießender Flieger. Er blieb sitzen und folgte Bailey nicht. Der Pilot hatte Anweisung den Hund in diesem Fall einfach aus dem Flugzeug zu schmeißen. Das tat er und der arme Bling brachte zusätzlich noch eine Bruchlandung in einem Baum zustande. Dort verharrte er 12 Stunden bis man ihn fand. Seinen 2 Vierbeinerkollegen erging es nicht so gut. Der eine wurde am D-Day schwer verletzt und starb, der andere wurde nie wieder gesehen, nachdem er Anschluss verloren hatte. Bling rettete noch vielen Männern das Leben, er erschnüffelte Sprengsätze und warnte <seine> Menschen vor feindlichen Truppen.
Bling überlebte und bekam einen Orden. Die  Dickin Medal ist die höchste Auszeichnung für Tiere. An seinem Tod 1995 wurde eine Statue errichtet. Auf ihr steht; <für die Tapferkeit> und <auch wir dienen>.

2 Kommentare:

  1. Das ist eine sehr erstaunliche Geschichte! Wo hast du die Informationen her? Klingt eigentlich logisch, dass man Suchhunde mit in den Krieg ziehen lässt, aber per Fallschirm? Das hat mich echt überrascht!

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    1. Das war ein Artikel aus DER SPIEGEL, ich lese den manchmal ;)

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